Mitte Juni habe ich meine Heimatstadt Paris besucht. Zwei Tage lang konnte ich genüsslich Pâtisserieschaufenster-Shopping machen und endlich die traumhafte Impressionistensammlung im Musée d’Orsay besuchen. Meine Spaziergänge durch die kulinarische Welthauptstadt waren so inspirierend und überall gab es Gründe für kleine Pausen: ein hübsches Café mit hauchdünnen Tartes mit Sommerfrüchten wie Pfirsichen, Aprikosen, Feigen und Kirschen belegt oder eine kleine traditionelle Boulangerie mit Natursauerteigbroten wie Poilâne, Frankreichs berühmteste Bäckerei.
Meine erste Metrofahrt führte mich nach St Germain wo ich mein Lieblingskaufhaus Le Bon Marché besuchte. Die Lebensmittelabteilung „La Grande Épicerie“ hat eine unvergleichliche Auswahl. Ich glaube, ich habe 10 Minuten allein vor den bildhübschen kleinen Pâtisserien und Macarons verbracht. Die Kochbuchabteilung hatte Hunderte kleine Juwelen über die aktuellen kulinarischen Moden, allen voran „Verinnes“, Köstliches im Glas und Cupcakes, die edlen Törtchen aus den USA.
Vegan heißt auf Französisch „vegetalien“. Ich habe beim Recherchieren vor meiner Reise herausgefunden, dass es in Paris noch weniger vegane Restaurants gibt als in München! Ich fand ein paar kleine Imbisse und hübsche Restaurants, die nur mittags aufhaben, aber ich wollte abends lecker essen und entschied mich für das im Internet gut bewertete „Le Potager du Marais„.
Ganz in der Nähe des Centre George Pompidou im In-Viertel Le Marais, das kleine Restaurant hatte eine kleine Karte mit französischen veganen und vegetarischen Speisen wie Zwiebelsuppe, Taboulé, Ofengemüse der Saison und…. eine verführerische Dessertliste mit einem Fondant au Chocolat mit Maronenmehl, einem Crumble de Fruits Rouges und einem Orangenflan.
Sonntags wird der Marché Raspail zum Biomarkt. Hier bieten die über 40 Händler eines der meistbesuchten Märkte von Paris köstliches Obst und Gemüse, selbst gebackene Tartes Fines und Bio-Baguettes an und laden die Besucher dazu ein, ihre Produkte zu probieren, zu tasten und beantworten offen und gerne Fragen über Herkunft und Produktion.
Paris entdeckt gerade gesundes Essen. Inspiriert von einer langen und erfolgreichen Haute-Cuisine-Geschichte, bieten Sterne-Restaurants und kleine Cafés heute gesunde, vegane und frische Alternativen an. Vor allem aber kehrt Paris zum Traditionellen zurück. Straßenmärkte und Produkte aus der Region haben Hochkonjunktur und es wird immer öfter nach Herstellungsverfahren, Nachhaltigkeit und Inhaltsstoffe der Produkte gefragt.
Ich konnte im Bon Marché natürlich nicht widerstehen und kaufte mir ein hübsch aufbereitetes Büchlein mit Rezepten wie „Karottentagliatelli mit feinen Gewürzen“, „Coleslaw mit Ahornsirup und Cranberries“ und „Gurkenspaghettis mit Tzaziki“. Ich werde die kühlenden Sommerrezepte bald nachkochen und natürlich über sie schreiben. Du kannst das Buch auch in deutsch bestellen: Spaghettis de légumes. Höchst motiviert zu Hause angekommen, zog ich den veganen Dessertklassiker „My Sweet Vegan“ aus dem Regal und fand prompt ein Rezept über „Granatapfel-Ingwer Cupcakes“, das ich auch bald ausprobieren werde… Bon appétit!
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